Studie: Erwartungsmanagement im Zeitalter volatiler Kapitalmärkte in den Investor Relations
9. Juni 2020
IR-Officer sehen Verbesserungspotentiale
Frankfurt am Main/Eschborn, 09. Juni 2020. Die Marktstudie beschäftigt sich mit Fragen und Einblicken rund um das IR-Erwartungsmanagement im Zeitalter volatiler Kapitalmärkte und zeigt Potenziale für ein besseres Management der Erwartungen im Kapitalmarkt auf. Sie basiert auf einer vom DIRK und von EY durchgeführten Befragung von 103 Unternehmen aus der DACH-Region. Davon sind 72 Prozent in Deutschland, 11 Prozent in Österreich und 17 Prozent in der Schweiz börsennotiert. Rund 50 Prozent der befragten IR-Verantwortlichen der Unternehmen sind in den großen Auswahlindizes in Deutschland, Österreich und der Schweiz vertreten.
Volatile Märkte und externe geopolitische Schocks führen dazu, dass Jahres-, Quartals- und in zunehmendem Maße Monatsplanungen für das interne und externe Erwartungsmanagement immer schwieriger werden und Prognosen in rasantem Tempo ihre Gültigkeit verlieren können.Die Umfrage zeigt, dass das IR-Erwartungsmanagement und die zukunftsbezogenen Informationen für Investoren, Analysten und andere IR-Stakeholder eine sehr große Rolle spielen.
IR-Officer sehen Verbesserungspotenziale und vier wesentliche Ansätze:
1. Größere Annäherung zwischen dem Prognosebericht und der Analyst Guidance, um die Vergleichbarkeit zwischen beiden Formaten zu gewährleisten, wobei Unterschiede vor allem im Adressatenkreis, im Inhalt und im Zeitraum der Veröffentlichung gesehen werden.
2. Mehr Detailtiefe und -genauigkeit im Prognosebericht: Häufigste Kritikpunkte zum Prognosebericht sind die ungenauen, pauschalen und tendenziell zu zurückhaltenden Aussagen und ein zu kurzer Prognosehorizont, wobei die Mehrheit der Unternehmen einen Prognosehorizont von einem Jahr zugrunde legt.
3. Ausgewogenere Kommunikation von Prognosen im Bereich der finanziellen und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren. Wichtige nichtfinanzielle Leistungsindikatoren sind CO2-bezogene Angaben, die Kundenzufriedenheit und Fortbildungsmaßnahmen.
4. Bessere Kommunikation der Prognosen im Bereich der Wirtschaftslage und Konjunktur, der häufigsten externen Faktoren für Prognoseanpassungen. Außerdem muss eine intensivere Auseinandersetzung zu den Annahmen, auf denen die Prognosen beruhen, erfolgen, denn das Setzen falscher Annahmen ist der häufigste interne Faktor für Prognoseanpassungen.
So besteht trotz der anhaltenden Unsicherheiten und der Volatilität am Kapitalmarkt die Chance, solide Unternehmensplanungen aufzustellen und im Dialog mit den IR-Stakeholdern transparent über die aktuelle und die zukünftige Unternehmenslage zu informieren.
„Wie die aktuelle Situation zeigt, ist das zielgerichtete Erwartungsmanagement besonders in volatilen Märkten Kernaufgabe der Investor Relations-Funktion,“ sagt Kay Bommer, Geschäftsführer, DIRK.
„An der Börse werden Erwartungen gehandelt und zukunftsbezogene Aussagen zählen mehr denn je in der Kapitalmarktkommunikation und bei der Stärkung von nachhaltigem Investorenvertrauen,“ resümiert Martin Steinbach, Partner und Leiter des Bereiches IPO and Listing Services bei EY.
Die Studie finden Sie beim hier zum Download.
Die Pressemitteilung finden Sie hier.