Aktionäre fürchten einen rabenschwarzen Mai
15. Mai 2015
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An der Börse geht die Angst um. Die Anleger sind nervös. Seit Ende April hat der Deutsche Aktienindex (Dax) fünf Prozent an Wert verloren. Im Umkehrzug sprang der Angstindex VDax, der die Unsicherheit der Akteure misst, auf 26 Prozent nach oben. Der hohe Wert liegt deutlich über dem langjährigen Schnitt und deutet darauf hin, dass Börsianer auf schlechte Nachrichten mit weiteren Verkäufen reagieren könnten.
Der jüngste Rückschlag scheint eine alte Börsen-Mahnung aufs Unheilvollste zu bestätigen, nämlich: Sell in May and go away! Zu Deutsch: Verkaufe deine Aktien im Mai und halte dich vom Markt fern (wenn du keine Verluste erleiden willst). Nach Meinung von Experten spricht einiges dafür, dass das dieses Jahr ein guter Ratschlag sein wird.
"Es heißt, die kalten Monate bis April seien die besten Börsenmonate. Für das laufende Jahr passt das Muster sehr gut", findet Gottfried Urban, Vorstand bei der Bayerischen Vermögen. Über den Sommer bis in den Spätherbst hinein sollten sich Anleger mit Engagements zurückhalten. Nach seinen Berechnungen lag der Dax in der Langfristbetrachtung in zwei Dritteln der Jahre im Spätherbst unter dem Kursniveau vom Mai.
Fed vor Ende der Billiggeldpolitik
Grund für Zurückhaltung und Skepsis gibt es genug: Risiko Nummer eins ist das bevorstehende Ende der Billiggeldpolitik in den USA. Im Sommer, spätestens aber im Herbst könnte die amerikanische Notenbank Federal Reserve zum ersten Mal seit 2006 Geld teurer machen.
Manche Beobachter fühlen sich an das Jahr 1994 erinnert, das Börsianern ein rabenschwarzes Frühjahr bescherte. Damals hob die US-Notenbank den Leitzins von drei auf 3,25 Prozent an. Diese kleine Verteuerung der Kreditkosten reichte aus, um die Börsen dermaßen zu verunsichern, dass die Kurse in der Spitze um zehn Prozent einbrachen.
Hier geht's zum vollständigen Artikel, erschienen bei: Die Welt.