Deutsche Börse will Joint Venture mit China gründen
10. Juni 2015
Mit Gründung eines Joint Venture will die Deutsche Börse ein neues Kapitel in den deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen einleiten. Vor allem der Handel mit Finanzprodukten in Renminbi soll in Schwung kommen.
Die „China Europe International Exchange“ soll im vierten Quartal starten und Aktien, Anleihen und Indexfonds (ETFs) an internationale Anleger vertreiben. Es ist die erste derartige Kooperation in Europa. Deutschlands
größter Börsenbetreiber hofft, dass er auf diese Weise Produkte in der chinesischen Währung Renminbi anbieten kann, die außerhalb der Volksrepublik bisher nicht verfügbar sind. In der Politik kommt der Vorstoß gut an. „Frankfurt baut damit seine Stellung als führender Renminbi-Handelsplatz der Eurozone aus“, sagte der hessische Wirtschaftsminister
Tarek Al-Wazir. Die Bank of China hat in der hessischen Finanzmetropole
bereits im vergangen Jahr eine Clearingbank eröffnet, über die Geschäfte in Renminbi abgewickelt werden. Die Umsätze dort sind Finanzkreisen zufolge bisher aber relativ gering. Bundesbank-Vorstand Joachim Nagel forderte die deutsche Finanzbranche deshalb kürzlich im Reuters-Interview auf, mehr bei der Entwicklung von Finanzprodukten in Renminbi zu tun. Für China sei der Ausbau des Angebots an Offshore-Renminbi-Produkten ein wichtiger Schritt, um die Internationalisierung seiner Währung voranzutreiben und den
heimischen Kapitalmarkt zu öffnen, sagte Gui Minjie, der Chef der Shanghai Stock Exchange.
Quellen: Thomson Reuters; Handelsblatt-Online
vom 27.05.2015